diff --git a/ISDL-ISS2-M Optimierung IT-lastiger Geschäftsprizesse/SS16 ISDL ISS2.tex b/ISDL-ISS2-M Optimierung IT-lastiger Geschäftsprizesse/SS16 ISDL ISS2.tex new file mode 100644 index 0000000..a178e31 --- /dev/null +++ b/ISDL-ISS2-M Optimierung IT-lastiger Geschäftsprizesse/SS16 ISDL ISS2.tex @@ -0,0 +1,273 @@ +\input{../settings/settings} +\usetikzlibrary{positioning} +\usepackage{rotating} + +\begin{document} + \klausur{ISDL-ISS2-M: Optimierung IT-lastiger Geschäftsprozesse} + {Prof. Dr. T. Weitzel} + {Sommersemester 16} + {90} + {nicht bekannt} + + +\section*{PFLICHTTEIL (insg. 45 Punkte)} + \begin{itemize}[label={}] + \item \textbf{Aufgabe 1 (45 Punkte)}\\ + Im Rahmen Ihrer Tätigkeit als Berater für die ISDL Consultancy beraten Sie Herrn Meckel von der BASL AG. + Herr Meckel wurde vom Unternehmen zu dessen neuen Chief Process Officer (CPO) ernannt. + Da weder das Unternehmen noch Herr Meckel viel Erfahrung im Bereich des Business Process Management (BPM) besitzen, bittet Herr Meckel Sie um Hilfe. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Erläutern Sie ihm, was man unter Geschäftsprozessmanagement versteht und grenzen Sie die Begriffe Primär- und Sekundärprozess voneinander ab (5 Punkte). + \end{enumerate} + + Herr Meckel bittet Sie um Erläuterung der Aufgaben rund um BPM, da er sich nicht sicher ist, ob BPM in der BASL AG alle Aufgabenbereiche abdeckt. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{1} + \item Erläutern Sie Herrn Meckel die vier Aufgaben des Business Process Management (Scope of Duties). (6 Punkte) + \end{enumerate} + + Darüber hinaus ist Herr Meckel in der BPM-Litertur nicht sehr bewandert und kennt zudem kaum Techniken und Methoden, die im Rahmen von BPM-Ansätzen zum Einsatz kommen können. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{2} + \item Erläutern Sie Herrn Meckel daher das ''Process and Enterprise Maturity Model (PEMM)'' nach Hammer (2007), die fünf Eigenschaften und die vier notwendigen Fähigkeiten von Unternehmen, die eine Prozessorientierung ermöglichen (8 Punkte) + \end{enumerate} + + Herr Meckel ist zudem unsicher, welche unterschiedlichen Aufgaben in welcher zeitlichen Reihenfolge im Rahmen eines BPM-Ansatzes durchgeführt werden sollen. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{3} + \item Nennen und erläutern Sie daher Herrn Meckel die Phasen des BPM Lifecycle, die jeweiligen Aufgaben der einzelnen Phasen und wie diese aufeinander aufbauen (10 Punkte) + \end{enumerate} + + Als einen ersten Prozess möchte sich Herr Meckel den Rekrutierungsprozess vornehmen. + Im Rahmen der Prozessdokumentation wird der Prozess wie folgt dargestellt (Abbildung 1). + Im Rahmen einer Prozessanalyse haben Sie die folgenden Durchlaufzeiten der einzelnen Teilprozessschritte sowie die optimalen Durchlaufzeiten erhoben (Tabelle 1). + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{4} + \item Berechnen Sie Herrn Meckel die Time-to-Hire (IST) des Rekrutierungsprozesses. (8 Punkte) + \end{enumerate} + + Sie haben zudem die Kosteninformationen für die Prozessdurchführung vorliegen. + So kostet das Unternehmen jede Arbeitsstunde im Management 75 Euro und jede Arbeitsstunde im HR 55 Euro. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{5} + \item Berechnen Sie Herrn Meckel die Kosteneffizienz des Prozesses. + Beantworten Sie ihm zudem die Frage, ob die Mitarbeiter im HR oder im Management kosteneffizienter arbeiten. (8 Punkte) + \end{enumerate} + \end{itemize} + + + \newpage + + %highly wip, broken AF + +\begin{turn}{-90} + \usetikzlibrary{positioning} + + \tikzstyle{decision} = [diamond, draw, fill=blue!20, + text width=4em, text badly centered, node distance=3cm, inner sep=0pt] + \tikzstyle{block} = [rectangle, draw, fill=blue!20, + text width=5em, text centered, rounded corners, minimum height=6em, minimum width=6em, node distance=3cm] + \tikzstyle{line} = [draw, -latex'] + \tikzstyle{cloud} = [draw, circle, fill=red!20, node distance=3cm] + + \begin{tikzpicture}[node distance = 0cm, auto] + % Place nodes + \node [cloud] (ov) {Open Vacancy}; + \node [block, right of=ov] (sjdthr) {Send Job Description to HR}; + \node [block, below of=sjdthr] (dasss) {Discuss and Select Sourcing Strategy}; + \node [block, right of=dasss] (ess) {Execute Sourcing Strategy}; + \node [decision, right of=ess] (essDec) {X}; + \node [block, right of=essDec] (ppcs) {Prescreen \& present Candidate Shortlist}; + \node [decision, above of=ppcs] (ppcsDec) {+}; + \node [block, right=of ppcsDec] (pf) {Provide Feedback}; + \node [block, above=of pf] (rcs) {Review Candidate Shortlist}; + \node [decision, right of=pf] (rcsDec) {+}; + \node [block, below of=rcsDec] (defb) {Discuss and Evaluate Feedback}; + \node [decision, right of=defb] (defbDec) {+}; + \node [block, right of=defbDec] (sci) {Shedule \& Confirm Interviews}; + \node [block, above =of sci] (cipf) {Conduct Interviews \& Provide Feedback}; + \node [decision, right of=sci] (cipfDec) {+}; + \node [block, right =of cipfDec] (nr) {Notify Rejection}; + \node [block, below =of nr] (jo) {Job Offer}; + \node [decision, right of=nr] (nrDec) {+}; + \node [cloud, right of=nrDec] (as) {Application succeeded}; + + \path [line] (ov) -- (sjdthr); + \path [line] (sjdthr) -- (dasss); + \path [line] (dasss) -- (ess); + \path [line] (ess) -- (essDec); + \path [line] (essDec) -- (ppcs); + \path [line] (ppcs) -- (ppcsDec); + \path [line] (ppcsDec) -- (pf); + \path [line] (ppcsDec) -- (rcs); + \path [line] (pf) -- (rcsDec); + \path [line] (rcs) -- (rcsDec); + \path [line] (rcsDec) -- (defb); + \path [line] (defb) -- (defbDec); + \path [line] (defbDec) -- (sci); + %\path [line] (defbDec) -- (essDec); + \path [line] (sci) -- (cipf); + \path [line] (cipf) -- (cipfDec); + \path [line] (cipfDec) -- (nr); + \path [line] (cipfDec) -- (jo); + \path [line] (nr) -- (nrDec); + \path [line] (jo) -- (nrDec); + \path [line] (nrDec) -- (as); + \end{tikzpicture} +\end{turn} + +\begin{tabular}{|c|c|p{0.2\textwidth}|p{0.2\textwidth}|} + \hline + \textbf{Activity} & Done by & \textbf{Cycle Time (hours)} & \textbf{Theoretical Cycle Time (hours)} \\ + \hline + Send Job Description to HR & Management & 5 hours & 2 hours \\ + \hline + Discuss and Select Sourcing Strategy & HR & 6 hours & 3 hours \\ + \hline + Execute Sourcing Strategy & HR & 16 hours (=4 days) & 12 hours (=3 days) \\ + \hline + Prescreen \& present Candidate Shortlist & HR & 7 hours & 4 hours \\ + \hline + Review Candidate Shortlist & Management & 4 hours & 3 hours \\ + \hline + Provide Feedback & Management & 3 hours & 1 hour \\ + \hline + Discuss and Evaluate Feedback & HR & 7 hours & 5 hours \\ + \hline + Shedule \& Confirm Interviews & HR & 5 hours & 3 hours \\ + \hline + Conduct Interviews \& Provide Feedback & Management & 10 hours(2,5 days) & 8 hours(=2 days) \\ + \hline + Notify Rejection & HR & 4 hours & 2 hours \\ + \hline + Job Offer & HR & 4 hours & 3 hours \\ + \hline + \multicolumn{4}{|p{\textwidth}|} + {In 25 Prozent der Fälle ist das Feedback des Managements eher negativ, so dass HR eine neue Shortliste an Kandidaten erstellen muss. + In 80 Prozent der Fälle wird eine Einstellung eines Kandidaten nach dem Vorstellungsgespräch (Interview) abgelehnt.} \\ + \hline +\end{tabular} + +\newpage +\section*{WAHLTEIL - Bearbeiten Sie 3 aus 5 Aufgaben (insg. 45 Punkte)} + \begin{itemize}[label={}] + \item \textbf{Aufgabe 2 - Change-Management (15 Punkte)}\\ + Herr Meckel überlegt einen Teil des Rekrutierungsprozesses zu standardisieren. + Dabei hat eine Analyse von Ihnen ergeben, dass der größte Teil der Mitarbeiter dem Projekt negativ gegenübersteht und Sie Herrn Meckel in der Lage sehen, das Projekt, + welches einen geringen Umfang und geringe Auswirkungen auf die BASL AG hat, erfolgreich als Projektmanager umzusetzen. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Geben Sie aufgrund dieser Informationen Herrn Meckel eine Empfehlung, welche Change-Management Strategie er (gemäß Gibson 2003) verfolgen soll. + Begründen Sie Ihre Entscheidung und erläutern Sie diese Change-Management Strategie. (6 Punkte) + \end{enumerate} + + Herr Meckel möchte nach mehr theoretischen Input und erinnert sich vage daran, dass Lewin (1963) ein 3-Phasen-Modell des Wandels entwickelt hat. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{1} + \item Erläutern Sie Herrn Meckel das 3-Phasen-Modell sowie die Bedeutung von akzelerierenden und retardierenden Kräften während des Wandels. (9 Punkte) + \end{enumerate} + + + \item \textbf{Aufgabe 3 - Process Discovery (15 Punkte)}\\ + Zur weiteren Optimierung des Rekrutierungsprozesses möchte Herr Meckel den Rekrutierungsprozess un weitere Personalprozesse sowie Schnittstellen zu anderen Prozessen erfassen. + Dies soll im Rahmen der Discovery-Phase des BPM-Lifecycles erfolgen. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Nennen und erläutern Sie Herrn Meckel die drei Hauptherausforderungen de ''Process Discovery'' Phase des BPM-Lifecyles. (4,5 Punkte) + + \item Erläutern Sie Herrn Meckel zudem ein Beispiel für eine ''Interview-based Process Discovery Technique''. Nennen und erläutern Sie einen Vor- und einen Nachteil dieser Methode. (4,5 Punkte) + \end{enumerate} + + Zur weiteren Analyse des Projektteams überlegt Herr Meckel, einen weiteren Mitarbeiter einzustellen. + Es haben sich die folgenden beiden Kandidaten beworben, und Herr Meckel bitet Sie um Ihre Einschätzung: + + \begin{itemize} + \item Hans Hausen, der acht Jahre Erfahrung in der Personalarbeit und insb. in der Rekrutierung besitzt und in verschiedenen Projekten im Rahmen von Personalprozessen mitgearbeitet hat. + + \item Eva Longorio, die vier Jahre Erfahrung als Prozessanalystin besitzt und an zwei Prozessoptimierungsprojekten in der Finanzindustrie mitgearbeitet hat. + Frau Longorio ist sehr vertraut im Umgang mit zwei unterschiedlichen Prozessmodellierungswerkzeugen. + \end{itemize} + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{2} + \item Würden Sie Herrn Meckel eher Herrn Hausen oder eher Frau Longorio empfehlen? + Erläutern Sie die Vor- und Nachteile der beiden Kandidaten und begründen Sie Ihre Einschätzung. (6 Punkte) + \end{enumerate} + + + \item \textbf{Aufgabe 4 - Business Process Outsourcing (15 Punkte)}\\ + Herr Meckel überlegt schon länger, ob er einen Teil der Prozesse der BASL AG outsourcen kann. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Nennen und erläutern Sie ihm knapp die frei Motive von Outsourcing (3 Punkte) + \end{enumerate} + + Herr Meckel hat von Kollegen schon viel über Outsourcing gehört und ist sich nicht ganz sicher, ob vor dem Outsourcing zunächst ein Standardisierungsprojekt durchgeführt werden sollte. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{1} + \item Erläutern Sie ihm die Bedeutung von Prozessstandardisierung für das Outsourcing von Geschäftsprozessen. + Gehen Sie dabei auch auf die unterschiedlichen Wirkzusammenhänge zwischen Standardisierung und Business Process Outsourcing Success ein. (9,5 Punkte) + \end{enumerate} + + Trotz Ihren ausführlichen Erklärungen hat Herr Meckel dennoch einige Vorbehalte gegenüber Outsourcing. + Um mit ihm nochmal detailliert auf alle Vor- und Nachteile einzugehen, zeigen Sie ihm noch einmal deutlich die Risiken auf. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{2} + \item Nennen Sie die Risiken des Outsourcings, welche durch Principal-Agent-Theorie und Transaction-Cost-Theory entstehen (2,5 Punkte) + \end{enumerate} + + + \item \textbf{Aufgabe 5 - Prozessstandardisierung (15 Punkte)}\\ + Zur weiteren Optimierung möchte Herr Meckel den Rekrutierungsprozess standardisieren. + In Ihren Analysen haben Sie bereits festgestellt, dass die verschiedenen Niederlassungen und Abteilungen der BASL AG den Rekrutierungsprozess unterschiedlich gestalten. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Erklären Sie Herrn Meckel die vier Schritte zur internen Standardisierung von Prozessen sowie die vier Dimensionen eines Prozessstandards. (9 Punkte) + \end{enumerate} + + Herr Meckel stellt sich die Frage, wann ein Prozess standardisiert werden sollte und wann nicht. + Er überlegt, wie Standardisierung mit Flexibilität und Kreativität zusammenhängt. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{1} + \item Erläutern Sie Herrn Meckel den Zusammenhang zwischen Standardisierung, Flexibilität und Kreativität. + Gehen Sie dabei auch auf den Einfluss von Prozessstandardisierung auf Zeit, Kosten und Qualität ein. (6 Punkte) + \end{enumerate} + + + + \item \textbf{Aufgabe 6 - Prozess-Controlling und Akzeptanz von Kennzahlen-basiertem Prozessmanagement (15 Punkte)}\\ + Zur weiteren Optimierung möchte Herr Meckel ein Prozess-Controlling für den Rekrutierungsprozess aufbauen. + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \item Erläutern Sie Herrn Meckel den Unterschied von qualitativen und quantitativen Ansätzen zur Analyse von Prozessen. (4 Punkte) + + \item Erläutern Sie ihm zudem den Unterschied zwischen Process-Controlling und Process-Monitoring. (4 Punkte) + \end{enumerate} + + Herr Meckel entscheidet sich für die Implementierung eines Kennzahlen-basierten Prozessmanagements. + Er hat jedoch die Befürchtung, dass die HR-Mitarbeiter sich dieser neuen Art und Weise zu arbeiten widersetzen würden. + So berichtet er von folgender Aussage einer Mitarbeiterin: + + \textit{''Kennzahlen im HR sind nicht wirklich hilfreich, da es in unserer Arbeit um Menschen und nicht um Zahlen geht. + Zudem bedeutet die Erfassung von Kennzahlen viel Arbeit für mich, da ich nun viele Zahlen manuell in das System eingeben muss und dieses nicht wirklich einfach zu bedienen ist. + Außerdem sind die neuen Arbeitsroutinen nicht wirklich hilfreich für uns, da wir uns mehr auf die Kennzahlen als auf die eigentliche Arbeit fokussieren''.} + + \begin{enumerate}[label=(\alph*)] + \setcounter{enumi}{2} + \item Erläutern Sie Herrn Meckel diese Reaktion der Mitarbeiterin mit Hilfe des Technology Acceptance Models (TAM, Davis, 1989). + Welche Erweiterung müsste am TAM vorgenommen werden, um die Reaktion komplett erklären zu können? + Begründen Sie Ihre Antwort. (7 Punkte) + \end{enumerate} + \end{itemize} + +\end{document}