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Zur Vorbereitung der Lehrkonferenz im Sommersemester 2020 haben wir eine Umfrage erstellt und unter den Studierenden der Fakultät WIAI verteilt.
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Zwischen dem 5. und 10. Mai 2020 haben uns insgesamt \input{results/gesamtzahl.tex}Antworten erreicht.
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Wir wollen zunächst eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage geben sowie unsere Einschätzung dazu darlegen.
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Ein detaillierterer Überblick über die einzelnen Antworten folgt im Anhang.
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\section{Zusammenfassung der Ergebnisse}
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Beteiligt haben sich Studierende aller WIAI-Studiengänge und Fachsemester; insbesondere waren auch \input{results/erstis-bachelor.tex}Bachelor-Erstsemester darunter.
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\paragraph{Arbeitsbelastung}
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Immer wieder wurde angegeben, dass die Arbeitsbelastung im Vergleich zum Vorsemester als höher oder deutlich höher wahrgenommen werde, obwohl zum Beispiel Pendelwege wegfielen.
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Als Gründe wurden gestiegene Anforderungen und mehr (bewertete) Gruppenarbeiten identifiziert, aber auch ein höheres ECTS-Volumen und Mehrbelastungen im Nebenberuf.
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\paragraph{Lern- und Arbeitsgruppen}
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Eine klare Richtung zeigt die Umfrage zur Bildung von Lerngruppen, die in diesem Semester als nicht oder überhaupt nicht leichter eingeschätzt wird.
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An vielen Stellen wurde erwähnt, dass die Bildung von Lerngruppen insbesondere für Erstsemester-Studierende ein gravierendes Problem sei.
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Zudem wurde berichtet, dass die Arbeit in Gruppen – zum Lernen generell und im Zusammenhang mit bewerteten Studienleistungen – doch in aller Regel als schwieriger wahrgenommen werde, auch wenn sich die gemeinsame Terminfindung gelegentlich als leichter erweise.
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Beim Lernfortschritt häufen sich die Einschätzungen um den neutralen Mittelpunkt der Skala.
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\paragraph{Flexibilität}
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Eine Mehrheit der Teilnehmer*innen gab an, dass sie ihren Studienalltag in diesem Semester weitgehend flexibel gestalten könne.
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Dies sei insbesondere bei Überschneidungen im Stundenplan und für Studierende mit Nebenberuf hilfreich, wurde aber von vielen Teilnehmer*innen auch als förderlich für das individualisierte Lernen beschrieben.
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Ein wichtiger Baustein für diese Flexibilität sei die ständige Verfügbarkeit von Aufzeichnungen der Vorlesungen und teilweise auch der Übungen.
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Der Wunsch nach Vorlesungsaufzeichnungen in allen Veranstaltungen auch nach Ende der Pandemie wurde von einem großen Teil der Umfrageteilnehmer*innen geäußert.
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Gleichzeitig wurde der weniger (fremd-)strukturierte Alltag nicht nur positiv wahrgenommen.
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So gehe die gewonnene zusätzliche Flexibilität mit erhöhten Anforderungen an die Selbstdisziplin einher.
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Auch wurde beschrieben, dass hohe Konzentrationsfähigkeit gefordert sei, wenn es gilt, sich mehrere eineinhalb-stündige Videoaufzeichnungen am Tag anzuschauen.
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\paragraph{Psychische Belastung}
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Die fehlende Trennung zwischen Uni und Privatbereich (insbesondere bei kleiner Wohnfläche) führe bei etwa der Hälfte der Befragten zu mentaler Belastung.
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Offene Aufgaben blieben unter anderem durch E-Mails und Chatnachrichten ständig präsent.
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Finanzielle Unsicherheiten und sich verlängernde Studiendauern aufgrund entfallener Module verstärkten diese Belastung.
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Hinzu komme der Wegfall vieler Ausgleichsbeschäftigungen.
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\paragraph{Soziale Kontakte}
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Die fehlenden Begegnungen mit Kommiliton*innen hätten bei einem Teil der Teilnehmer*innen zur Folge, dass sie weniger motiviert sind, Vorlesungen anzusehen und generell an Veranstaltungen teilzunehmen.
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Besonders Erstsemesterstudierenden falle es in diesem Semester schwer, Anschluss zu finden.
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\paragraph{Verwendete Technologien}
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Die Vielzahl der Services sorge für Verwirrung und Koordinationsschwierigkeiten.
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Der Einsatz von Zoom erfolge überwiegend außerhalb der vom Rechenzentrum vorgesehenen Szenarien und gegen die Bedenken von etwa der Hälfte der Teilnehmer*innen.
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Eine kleine, aber nicht zu vernachlässigende Gruppe der Befragten gab an, durch eine schlechte Internetverbindung benachteiligt zu sein.
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Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Veranstaltungen nur in einem Live-Format stattfinden und nicht auch asynchron als Aufzeichnung zur Verfügeung gestellt werden.
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\paragraph{Positive Beispiele}
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Insgesamt gab es viel Lob:
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Die Umstellung auf digitale Lehre sei durchaus sehr gelungen.
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Dabei wurde eine ganze Reihe von Kursen als positive Beispiele angeführt (vgl. \cref{subsec:positivbeispiele}).
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Besonders häufig genannt wurden PSI-EiRBS-B und MOBI-DBS-B, die allerdings auch von vergleichsweise vielen Studierenden besucht werden.
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Begründet wurde das Lob mit der gelungenen Umsetzung in Form von kurzen, nach Themen partitionierten und dauerhaft verfügbaren Videos sowie Livestreams mit Pausen für Anschlussfragen (Rocket.Chat, frag.jetzt).
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Auf Kritik stießen hingegen Vorlesungen, die nur als Livestream stattfinden und nicht als Aufzeichnung verfügbar sind.
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Vorlesungen, die ausschließlich aus einer sprachlichen Begleitung der Folien ohne Videoaufnahme bestehen, wurden mit Aufmerksamkeitsproblemen beim Ansehen und Nachvollziehen assoziiert.
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