forked from klausuren/klausuren-allgemein
Upload new file
This commit is contained in:
parent
61e953aa7f
commit
8042bf30c0
169
IIS-IBS-M/SS16-IBS.tex
Normal file
169
IIS-IBS-M/SS16-IBS.tex
Normal file
@ -0,0 +1,169 @@
|
|||||||
|
\input{../settings/settings}
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{document}
|
||||||
|
|
||||||
|
\klausur{IIS-IBS-M}
|
||||||
|
{Prof. Dr. S. Overhage}
|
||||||
|
{Sommersemester 2016}
|
||||||
|
{90}
|
||||||
|
{keine}
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Pflichtaufgabe: Management-Support-Systeme (30 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item \textbf{Architekturen von Data-Warehouse-Systemen} (6 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Nennen und beschreiben Sie kurz vier wesentliche Elemente einer Data-Warehouse-Architektur. (4 Punkte)
|
||||||
|
\item Was versteht man im Kontext von Data-Warehouse-Architekturen unter dem Begriff der Retraktion? Erläutern Sie den Begriff kurz anhand eines Praxisbeispiels. (2 Punkte)
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\item \textbf{Anforderungsanalyse und Datenmodellierung} (24 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Das Unternehmen \glqq ePower4u\grqq\ verleiht Elektrofahrzeuge an Kunden im gesamten Bundesgebiet in Deutschland. In Zukunft möchte das Unternehmen durch den Aufbau eines Data-Warehouse-Systems die Entscheidungsprozesse gezielt unterstützen. Das folgende Entity-Relationship-Modell (ERM) gibt einen Überblick über die wesentlichen Informationen, welche innerhalb des zentralen ERP-Systems des Unternehmens gespeichert werden. \\
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{figure}[h]
|
||||||
|
\centering
|
||||||
|
\includegraphics[width=0.8\linewidth]{ss16-Aufgabe1-2}
|
||||||
|
\label{fig:aufgabe1.2}
|
||||||
|
\end{figure}
|
||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
|
Folgende Bereiche sollen das Management durch das Data-Warehouse-System bereitgestellt werden und geben einen Überblick über die Anforderungen an das Datenmodell:
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Gesamtzahl der Aufträge, die von der Niederlassung \glqq BA-ERBA\grqq\ aus der Stadt Bamberg im Bundesland Bayern für den Monat Juli 2015 durchgeführt worden sind.
|
||||||
|
\item Durchschnittlicher Auftragswert aller Kunden der Kundenkategorie \glqq Premiumkunde\grqq, welche mindestens ein Fahrzeug der Fahrzeugkategorie \glqq A\grqq\ im Kalenderjahr 2015 gebucht haben, aufgeschlüsselt nach Kalenderwochen.
|
||||||
|
\item Durchschnittliche Zahl der Aufträge des Kunden mit dem Namen \glqq Meier\grqq\ aus der Stadt \glqq Bamberg\grqq\ aus dem Bundesland Bayern für den Monat August 2015, aufgeschlüsselt nach Tagen.
|
||||||
|
\item Gesamter Auftragswert der Bilanzierungseinheit \glqq SUED-2\grqq, aufgeschlüsselt nach durchführenden Niederlassungen und Fahrzeugkategorie. Hinweis: Die Bilanzierungseinheit ist in dem bisherigen ERP-System nicht enthalten. Eine Bilanzierungseinheit entsteht durch den Zusammenschluss mehrerer Städte, welche wiederum verschiedenen Bundesländern zugeordnet sein können.
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
Entwickeln Sie aus den in der Aufgabenstellung genannten Zusammenhängen ein Snowflake-Schema. Das Snowflake-Schema soll ausschließlich die Informationen beinhalten, welche das Management für die aufgezählten Berichte benötigt.
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\newpage
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Wahlaufgabe: Enterprise-Resource-Planning (30 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item \textbf{Durchlaufterminierung} (21 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Als ERP-Spezialist sind Sie für die Optimierung des Fertigungsprozesses bei der Firma Bike City GmbH zuständig. Für den kommenden Monat sollen dort 45 Stück des Erzeugnisses G produziert werden. Die Firma verfügt über ein Flexibles Fertigungssystem (FFS), welches eine Kapazität von 6.000 KE/PT besitzt (KE=Kapazitätseinheiten, PT=Produktionstag). Hinsichtlich der Fertigung des Erzeugnisses G liegen Ihnen folgende Informationen vor: \\
|
||||||
|
|
||||||
|
Erzeugnisstruktur (inkl. Mengenangaben):
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{figure}[h]
|
||||||
|
\centering
|
||||||
|
\includegraphics[width=0.3\linewidth]{ss16-Aufgabe2-1}
|
||||||
|
\label{fig:aufgabe1.2}
|
||||||
|
\end{figure}
|
||||||
|
|
||||||
|
Produktionszeiten und Ressourcenverbrauch:
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{tabular}{|c|c|c|c|c|c|c|c|}
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
|
||||||
|
& \multicolumn{7}{|c|}{Teil} \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
& A & B & C & D & E & F & G \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Verfügbarer Lagerbestand & 150 & 20 & 15 & 50 & 70 & 10 & 0 \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Produktionstage (PT) & 6 & 5 & 2 & 4 & 7 & 6 & 4 \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Ressourcenverbrauch FFS (KE/PT) & 40 & 25 & 30 & 10 & 15 & 40 & 50 \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
\end{tabular} \\
|
||||||
|
|
||||||
|
Wählen Sie eine geeignete Form der deterministischen Durchlaufterminierung und ermitteln Sie einen optimalen Zeitplan für die Fertigung des Erzeugnisses G. Berücksichtigen Sie die vorhandenen Lagerbestände. Visualisieren Sie das Ergebnis Ihrer Planung in Form eines Kapazitätsdiagramms. \\
|
||||||
|
|
||||||
|
\item \textbf{Verbrauchsgesteuerte Materialdisposition} (9 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Für die Produktion verschiedener Fahrradmodelle benötigt die Bike City GmbH jeden Monat eine bestimmte Anzahl an Schrauben. Die Schrauben werden vom Unternehmen verbrauchsgesteuert für jeden Monat im Voraus eingekauft. Folgende Ist- und Prognose-Werte stehen Ihnen zur Verfügung:
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{tabular}{|c|c|c|c|c|c|}
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Monat & 4/2016 & 5/2016 & 6/2016 & 7/2016 & 8/2016 \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Ist-Bedarf & 65.000 & 73.000 & 74.500 & 71.000 & 82.500 \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
Prognose & 70.000 & - & - & - & - \\
|
||||||
|
\hline
|
||||||
|
\end{tabular} \\
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Führen Sie eine verbrauchsgesteuerte Disposition zur Beschaffung der benötigten Schrauben für den Monat September 2016 durch. Als Verfahren soll eine exponentielle Glättung erster Ordnung mit dem Wert von $\alpha$=0,3 verwendet werden. (7,5 Punkte) \\
|
||||||
|
Hinweis: $D_k = \alpha * y_{k-1} + (1 - \alpha) * D_{k-1}$
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Welcher Wert wäre für $\alpha$ tendenziell anzustreben, um den Einfluss zufälliger Verbrauchsschwankungen zu minimieren? Begründen Sie Ihre Antwort kurz. (1,5 Punkte)
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\newpage
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Wahlaufgabe: Systemeinführung und -betrieb (30 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item \textbf{Funktionen und Integration von ERP-Sytemen} (12 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Das Unternehmen Loopie AG stellt seit zehn Jahren Telefone her. Etwa jedes halbe Jahr entwickelt die AG ein bezüglich Design und Funktionalität verändertes Produkt. die erforderlichen Teile und elektronischen Schaltungen werden von Vorlieferanten bezogen. In Eigenfertigung werden nur die Plastikgehäuse hergestellt und die verschiedenen Telefone montiert. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über Großhändler. Derzeit befürchtet das Unternehmen, vom Lieferanten seiner Displays und Touchscreens stark abhängig zu werden. Als Handlungsoption wird im Vorstand erwogen, den Display-Lieferanten zu kaufen und ggf. auch Video-Gegensprechanlagen zu produzieren
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Erläutern Sie, welche der geschilderten Aufgabenbereiche der Loopie AG durch ERP-Systeme unterstützt werden und welche nicht. Geben Sie zudem vier weitere Aufgabenbereiche eines Unternehmens an, die durch ERP-Systeme unterstützt werden. (8 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Um die Aufgabenbereiche des Unternehmens optimal zu unterstützen, hat sich die Loopie AG dazu entschieden, sowohl ein ERP-System als auch ein Management-Support-System einzuführen. Wie würden Sie die beiden Systeme integrieren? Skizzieren und erläutern Sie das entsprechende Integrationskonzept. (4 Punkte)
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
|
\item \textbf{Einführung von ERP-Systemen} (13 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Beschreiben Sie kurz je zwei Vor- und Nachteile beim Einsatz von integrierter Standard-Software. (4 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Welche grundsätzlichen Möglichkeiten der Stammdatenübernahme gibt es und wie unterscheiden sich diese? Geben Sie zu jeder Möglichkeit auch einen Vor- und Nachteil mit an. (6 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Erläutern Sie kurz, was man unter einem User Exit bei einem ERP-System zu verstehen hat. Wozu kann dieser genutzt werden? (2 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Was wird im Kontext von ERP-Systemen unter einer Organisationsstruktur verstanden? (1 Punkt)
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\item \textbf{ETL-Operationen} (5 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Beschreiben Sie das Matchcode-Verfahren. Wozu lässt es sich im Rahmen des ETL-Prozesses einsetzen, welches Ziel verfolgt es und wie geht es vor? Wofür stehen die Begriffe \glqq Underkill\grqq\ und \glqq Overkill\grqq\ bei diesem Verfahren?
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\newpage
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Wahlaufgabe: Entscheidungstheorie (30 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item \textbf{Entscheidung eines Managers} (8 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
Skizzieren und erläutern Sie das Konzept des Informationsstands eines Entscheidungsträgers. Aus welchen Bestandteilen setzt sich das Konzept zusammen? Beschreiben Sie jeden dieser Bestandteile kurz.
|
||||||
|
|
||||||
|
\item \textbf{Modellierung von Entscheidungsproblemen} (22 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
In Ihrem Unternehmen steht die Entscheidung an, ein unternehmensweites Customer-Relation\-ship-Management (CRM) System einzuführen. Hierbei stehen nach einer aufwändigen Analyse aller Produkte noch die beiden Lösungen von All4Soft und MarketingForce zur Auswahl. \\
|
||||||
|
Bei der Lösung von All4Soft handelt es sich um eine klassische Lösung, die vor Ort installiert wird. Die Lizenzkosten für das System betragen 80.000 Euro. Zusätzlich ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 \% davon auszugehen, dass eine aufwändige Parametrisierung des Systems sowie eine intensive Mitarbeiterschulung notwendig sind, so dass weitere Kosten in Höhe von 40.000 Euro anfallen. Weiterhin ist es aber auch möglich, dass lediglich eine Mitarbeiterschulung notwendig ist. Dieser Fall wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 \% beziffert. Die zusätzlichen Kosten würden in diesem 20.000 Euro betragen. Die verbleibende Wahrscheinlichkeit entfällt auf den Fall, dass weder eine Parametrisierung des Systems noch eine Mitarbeiterschulung notwendig sind. \\
|
||||||
|
Bei der Lösung von MarketingForce handelt es sich um eine Cloud-Lösung. Aufgrund der Datensicherung dieser Lösung in den USA besteht das Risiko, dass geheime Firmendaten Ihren Konkurrenten zugespielt werden. Der Gesamtverlust würde sich in diesem Fall auf 604.000 Euro belaufen. In allen anderen Fällen kann das System sofort eingesetzt werden und verursacht Kosten in Höhe von 44.000 Euro.
|
||||||
|
|
||||||
|
\begin{enumerate}
|
||||||
|
\item Stellen Sie die geschilderte Situation als Entscheidungsbaum dar. Berücksichtigen Sie dabei alle möglichen Aktionen und notieren Sie die anfallenden Kosten bei jedem Endzustand. (10 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Angenommen Sie entscheiden risikoneutral, wie hoch müsste die Wahrscheinlichkeit für den Datendiebstahl bei der Cloud-Lösung, und damit die Wahrscheinlichkeit für die Kosten i.H.v. 604.000 Euro, liegen, damit Sie zwischen den Alternativen indifferent sind? Begründen Sie Ihre Antwort anhand nachvollziehbarer Berechnungen. (6 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Geben Sie auf Basis der berechneten Wahrscheinlichkeit aus Teilaufgaben b) an, in welchem Intervall ein risikoneutraler Entscheider welcher CRM-Lösung bevorzugen würde. (2 Punkte)
|
||||||
|
|
||||||
|
\item Angenommen die tatsächliche Wahrscheinlichkeit für den Datendiebstahl der Cloud-Lösung läge bei 5 \%. Geben Sie an, welche CRM-Lösung auf Basis der Standardabweichungen das höhere Risiko beinhaltet. Begründen Sie Ihre Antwort anhand nachvollziehbarer Berechnungen. (4 Punkte) \\
|
||||||
|
Hinweis: $\sigma^2_x = E((X - E(X))^2) = E(X^2) - (E(X))^2$
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
|
||||||
|
|
||||||
|
\end{enumerate}
|
||||||
|
\end{document}
|
||||||
Loading…
x
Reference in New Issue
Block a user