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\input{../settings/settings}
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\begin{document}
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\klausur{ISDL-ISS1-M Standards und Netzwerke}
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{Dozent (Prof. T. Weitzel)}
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{Semester (Wintersemester 16/17)}
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{Bearbeitungs zeit (90)}
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{Zugelassene Hilfsmittel (Taschenrechner)}
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\textbf{Die Klausur umfasst eine Pflichtaufgabe (Aufgabe 1) sowie vier Wahlaufgaben (Aufgabe 2-5), aus welchen drei zu bearbeiten sind. Sollten Sie mehr als drei Wahlaufgaben bearbeiten, werden nur die ersten drei angerechnet.}
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\section*{Pflichtaufgabe 1 - Zentrales/dezentrales Standardisierungsproblem (22,5 Punkte)}
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Folgendes Standardisierungsproblem aus vier Knoten und ein Standard sei gegeben (mit $K_i$ als Standardisierungskosten für Akteur \textit{i} bei Einführung des Standards und $c_{ij}$ als einsparbaren Kommunikationskosten für den Fall, dass beide Akteure i und j standardisieren)
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\vspace{5mm}
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\begin{tabular}{|c|c|c|c|c||c|}
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\hline
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& $c_{i1}$ & $c_{i2}$ & $c_{i3}$ & $c_{i4}$ & K \\
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\hline
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$c_{1j}$ & -- & 107 & 44 & 24 & 86 \\
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\hline
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$c_{2j}$ & 83 & -- & 23 & 23 & 49 \\
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\hline
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$c_{3j}$ & 53 & 37 & -- & 42 & 98 \\
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\hline
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$c_{4j}$ & 83 & 97 & 97 & -- & 53 \\
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\hline
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\end{tabular}
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\vspace{5mm}
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\begin{enumerate}[label=\alph*)]
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\item Stellen Sie eine wohlbegründete Vermutung an, was die optimale Konstellation aus zentraler Sicht ist (keine umfangreiche rechnerische Lösung notwendig). (2 Pkt.)
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\item Welche Konstellation ergibt sich, wenn die Akteure autonom dem Entscheidungskalkül des dezentralen Standardisierungsmodells folgen? Ermitteln Sie die Lösung rechnerisch. (14 Pkt.)
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\item Nehmen Sie an, dass ein Teil der Akteure des dezentralen Standardisierungsmodells aus 1b) standardisiert und andere nicht. Wie würde sich das Entscheidungskalkül dann verändern, wenn diejenigen Akteure, welche nicht standardisiert haben, in der Folgeperiode nochmals die Standardisierungsentscheidung treffen können (Hinweis: in der Folgeperiode wissen diese Akteure, dass andere Akteure bereits standardisiert haben). Berechnen Sie die neuen Wahrscheinlichkeiten. (4,5 Pkt.)
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\item Wie viele sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten gibt es im gegebenen Fall das Netz zu standardisieren, wenn jeder Akteur nur einen Standard wählen darf? (2 Pkt.)
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\end{enumerate}
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\section*{Aufgabe 2 - Standardisierungsdynamik (22,5 Punkte)}
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\begin{enumerate}[label=\alph*)]
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\item Was sind typische Probleme kleinerer Unternehmen, an EDI-Netzen teilzunehmen? (4 Pkt.)
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\item Beschreiben Sie, wie ein Startup-Problem zustande kommt. (2 Pkt.)
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\item Mit Hilfe von Netzwerksimulationen lassen sich Standardisierungsdynamiken abbilden. So ergeben sich bei mehrperiodigen Mehrstandardszenarios unterschiedliche Anpassungspfade an ein endgültiges Gleichgewicht. Beschreiben Sie die möglichen Diffusionspfade und erklären Sie, wie diese von der Höhe der Standardisierungskosten abhängen. (10,5 Pkt.)
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\item Erläutern Sie die Rolle der Struktur eines Netzwerks für den Bandwagon-Effekt. Gehen sie hierzu auf drei Propositionen ein, welche von Abrahamson und Rosenkopf (1997) aufgestellt wurden. (6 Pkt.)
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\end{enumerate}
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\section*{Aufgabe 3 - Netzeffekttheorie und Arthurs Netzeffekt-Modell (22,5 Punkte)}
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\begin{enumerate}[label=\alph*)]
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\item Brian Arthur beschreibt in einem einfachen Modell die Bedeutung von Skaleneffekten für die Technologieverbreitung. Sind bei konstanten/fallenden/Steigenden Skalenerträgen vorhersehbare Diffusionsprozesse zu erwarten? Geben Sie jeweils eine Begründung für die Vorhersagbarkeit, Flexibilität, Ergodizität und Pfadeffizienz an und definieren Sie diese vier Begriffe (9,5 Pkt.)
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\item Erläutern Sie die drei notwendigen Bedingungen für effiziente Marktkoordination, die in der Neoklassik im Falle von Standards verletzt werden. Gehen Sie dabei auch darauf ein wie sich diese Verletzung jeweils ausprägt. (6 Pkt.)
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\item Gegeben sei folgende Parametrisierung des Arthur-Modells:\\
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$a_R = 45, b_R = 25, a_S = 45, b_S = 75, r= s = 1$; \\
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Wahrscheinlichkeit für Eintreten eines R-Agenten = 0,5 \\
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Berechnen Sie die \textit{Absorbing Barriers} und zeichnen Sie diese in ein Koordinationssystem mit der horizontalen Achse $n_A$ und der vertikalen Achse $n_B$ Diskutieren Sie kurz die Rolle der \textit{Absorbing Barriers} auf den Diffusionsverlauf einer Innovation. (7 Pkt.)
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\end{enumerate}
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\section*{Aufgabe 4 - XML, IT Akzeptanz (22,5 Punkte)}
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\begin{enumerate}[label=\alph*)]
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\item Nennen und beschreiben Sie vier beispielhafte Anwendungsgebiete von XML. (4 Pkt.)
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\item Diskutieren Sie Vor- und Nachteie von XML Schema gegenüber der Document Type Definition (DTD). (6 Pkt.)
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\item Beschreiben Sie den IT Lebenszyklus (IT life cycle) anhand unterschiedlicher Verhaltensweisen und geben Sie an, welche Faktoren diese Verhaltensweisen beeinflussen. (6 Pkt.)
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\item Diskutieren Sie, inwiefern sich Adoptions- und Diffusionsforschung ergänzen bzw. unterscheiden und leiten Sie daraus die Relevanz von Netzeffekttheorien ab. (6,5 Pkt.)
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\end{enumerate}
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\section*{Aufgabe 5 - Spieltheoretische Analyse (22,5 Punkte)}
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Gegeben sei folgendes Szenario aus zwei Akteuren: Durch erfolgreiche Standardisierung kann Akteur 1 Kommunikationskosten $c_{12}$ von 60 GE und Akteur 2 Kommunikationskosten $c_{21}$ von 75 GE einsparen. Zur Realisierung stehen zwei unterschiedliche, inkompatible Standards zur Verfügung. Die Standardisierungskosten für Akteur 1 würden 15 GE für Standard A bzw. 40 GE für Standard B betragen. Für Akteur 2 würden Sie sich auf 30 GE für Standard A bzw. X (>0) GE für Standard B belaufen. Vernachlässigen Sie im weiteren Verlauf die in diesem Szenario sinnlose Alternative, dass die Akteure auch beide Standards gleichzeitig installieren könnten.
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\begin{enumerate}[label=\alph*)]
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\item Stellen Sie die Situation in einem (nettoeinsparungsorientierten) Spieletableau dar. Identifizieren Sie Pareto-Gleichgewichte, Nash-Gleichgewichte und Kaldor-Hicks-Gleichgewichte in Abhängigkeit der Höhe von X. (14 Pkt.)
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\item Erläutern Sie nach Besen and Farrell (1994) die Spielsituation des "Pesky Little Brother". Skizzieren Sie das zugehörige Schema in einem Beispiel. (6 Pkt.)
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\item Beschreiben Sie kurz, was eine Standardisierungslücke ist und in welchen Kontexten diese entsteht. (2,5 Pkt)
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\end{enumerate}
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