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Desktopumgebungen


Desktopumgebung (engl. desktop environment)

= Bündel an Programmen, die das Aussehen und die Bedienungsdetails der grafischen Benutzerschnittstelle im Betriebssystem bestimmen

Ziel dabei: einheitliches Look and Feel bei Benutzung


Warum das Desktop im Namen?

  • Schreibtischmetapher mit Ordnern, Papierkorb etc. bereits von Xerox etabliert
  • bis heute bei allen größeren Betriebssystemen sehr verbreitet
  • Gedanke dahinter: Benutzende können sich beim Bedienen an Erfahrungen aus der physischen Welt orientieren

Bestandteile einer Desktopumgebung:

  • Windowmanager (unter Unix X11): Öffnen, Schließen von und Wechseln zwischen Fenstern
  • Dateimanager: Erstellen, Öffnen, Verschieben, Umbenennen und Löschen von Ordnern und Dateien
  • Einstellungsmanager: Netzwerkverbindungen, Hintergründe, Lautstärke
  • Medienbetrachter: Bilder, Videos, PDFs
  • Vieles mehr: Browser, Mailclient, Kalender, ...

Desktopumgebungen unter Linux

bei proprietären Betriebssystemen ist die Desktopumgebung meist vorgegeben

bei Linux dagegen breite Auswahl verfügbar

Entscheidungskriterien:

  • Angebotene Umgebungen für die Distro der Wahl
  • Ästhetik
  • Flexible Konfigurierbarkeit
  • Anforderungen an die Hardware (leichtgewichtig, ressourcenintensiv)

KDE

K(ool) Desktop Environment, seit 1996

  • sehr etabliert
  • gilt als ressourcenintensiv
  • flexibel konfigurierbar
  • von sehr großer und lebendiger Community entwickelt
  • KDE Applcations: kbibtex, umbrello, kanagram und vieles mehr




GNOME

GNU Network Object Model Environment, seit 1997

  • sehr etabliert, Default-Environment von vielen Distros (Ubuntu, Debian, Fedora ...)
  • gilt als ressourcenintensiv (in geringerem Ausmaß als KDE)
  • flexibel konfigurierbar
  • Teil des GNU-Projekts
  • besonderer Fokus auf "kognitiver Ergonomik": Produktivität fördern durch an menschliche Denkmuster angepasstes Design



Xfce

XForms Common Environment, seit 1996

  • sehr leichtgewichtig und schnell, auch für ältere Hardware geeignet
  • flexibel konfigurierbar
  • stark modular aufgebaut, in der Standardversion nur Grundausstattung an Werkzeugen vorhanden



Weitere Varianten

  • leichtgewichtig: LXDE, LXQt
  • von GNOME abstammend, junge Entwicklungen: MATE, Cinnamon