latex-skript/content/graphics.tex

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\chapter{Grafiken}
\label{sec:graphics}
Da wir in \LaTeX{} mit Plaintext-Dateien arbeiten, können wir Grafiken nicht wie von Textverarbeitungsprogrammen gewohnt einfach einbetten.
Stattdessen werden externe Bilddateien über Befehle referenziert und dann erst beim Kompilieren eingebunden und positioniert.
\section{Grafiken einfügen}
\label{sec:display-graphics}
Damit Grafiken referenziert werden können, muss das Paket \texttt{graphicx} eingebunden werden. Zum Einfügen können dann folgende Befehle verwendet werden:
\begin{minted}[tabsize=4]{latex}
\begin{figure}
\includegraphics{<dateipfad>}
\caption[<kurztitel>]{<bildunterschrift>}
\end{figure}
\end{minted}
\noindent Soll die Bildgröße angepasst werden, kann der \texttt{includegraphics}-Befehl abgeändert werden.
Die erwünschte Höhe und Breite können hier separat angegeben werden, etwa wie folgt:
\begin{minted}{latex}
\includegraphics[width=0.5\textwidth,height=5cm]{<dateipfad>}
\end{minted}
\section{Platzierung}
\label{sec:graphics-placement}
Ein interessanter Aspekt des What-you-get-is-what-you-mean-Paradigmas ist die Art und Weise, wie Grafiken positioniert werden können.
Standardmäßig erfolgt eine automatische Platzierung an einer vom Compiler berechneten, potenziell optimalen Stelle.
Dabei werden verschiedene Layouts erstellt und danach bewertet, wie ansprechend das Ergebnis ist.
Durch das Verschieben von Grafiken können typografische Schönheitsfehler wie Schusterjungen und Hurenkinder\footnote{Die erste (letzte) Zeile eines Absatzes steht allein als letzte (erste) Zeile auf der vorherigen (nächsten) Seite, vgl. \url{https://de.wikipedia.org/wiki/Hurenkind_und_Schusterjunge}.} weitestgehend vermieden werden.
Dies bedeutet aber auch, dass eine Grafik nicht notwendigerweise zwischen den zwei Textblöcken wie im Quelltext erscheint, sondern an anderer Stelle.
Um im Text einen klaren Bezug zu einer gegebenenfalls anderswo platzierten Grafik herzustellen, können wir Labels verwenden, die wir in \cref{sec:references} erklären.
Wir können diese Verschiebungen außerdem durch Hinzufügen eines optionalen Parameters zur \mintinline{latex}{figure}-Umgebung mehr oder minder rigoros begrenzen.
Die verfügbaren Positionskürzel werden in \cref{tbl:placement-abbreviations} aufgelistet.
\begin{table}[h!]
\center
\begin{tabular}{cl}
\toprule
Kürzel & Position \\
\midrule
h & möglichst hier, wenn es gefällt \\
t & oberer Seitenrand \emph{(top)} \\
b & unterer Seitenrand \emph{(bottom)} \\
p & auf einer eigenen Seite \emph{(page)} \\
H & Definitiv an dieser Stelle! (benötigt Paket \texttt{float}) \\
\bottomrule
\end{tabular}
\caption{Kürzel zur Platzierung von Abbildungen}
\label{tbl:placement-abbreviations}
\end{table}
\begin{minted}[tabsize=4]{latex}
\begin{figure}[<positionskürzel>]
\centering
\includegraphics{<dateipfad>}
\end{figure}
\end{minted}
Neben der vertikalen Positionierung spielt gegebenenfalls auch die horizontale Ausrichtung eine Rolle.
Standardmäßig sind Grafiken linksbündig orientiert.
Der Befehl \mintinline{latex}{\centering} zentriert alle folgenden Objekte bis zum Ende der aktuellen Umgebung.
Soll sich die Zentrierung nur auf ein Objekt beziehen, kann dieses stattdessen mit \mintinline{latex}{\begin{center}} und \mintinline{latex}{\end{center}} umschlossen werden.